Japanischer Grüntee

Grüntee aus Japan

In Japan hat grüner Tee eine lange Tradition. Etwa im Jahr 800 brachten chinesische Buddhisten Samen der Camellia sinensis ins Land.

Über die Jahrhunderte entwickelte sich grüner Tee vom festen Bestandteil in Zeremonien zum angesehenen Kulturgut. Dabei durchliefen Anbau und Herstellung von Grüntee in Japan charakteristische Entwicklungen, die besondere Geschmacksnoten und Charakteristika hervorbrachten.

Japanische Grüntees zeichnen sich durch grasig-pflanzliche Aromen, eine volle Süße und leichtes Umami aus. Unterschieden werden mehr als 100 Sorten japanischen Grüntees, von denen neben dem bekannten Matcha 20 Sorten die Hauptrolle spielen.


Entwicklung und Geschichte Grüntee aus Japan

Die japanische Grüntee Zeremonie Chanoyu auf das 12. Jahrhundert zurück. Sie ist im Zen Buddhismus Mittel, um zu Balance und Zen zu finden.

Im 16. Jahrhundert wurde damit begonnen, die Sträucher vor der Ernte zu beschatten - ein Meilenstein der Bearbeitung. Durch die Beschattung beeinflusste man die Chlorophyllentwicklung und den Geschmack. Die Methode war Ursprung der Sorten Matcha und Gyokuro, die für ihr markantes Grün und die Süße bekannt sind.

Ein weiterer Unterschied zu chinesischen Grüntees findet sich in der Verarbeitung. Der Großteil japanischen grünen Tees wird nicht geröstet, sondern traditionell gedämpft.


Die beliebtesten Sorten und ihre Besonderheiten

Japanischer grüner Tee macht nur einen Bruchteil der Jahresproduktion aus, der im Vergleich aus China in der Tasse landet.

Vegetale Noten und ein kräftig süßes Umami entfalten in der vollen gelben und grünen Tasse das markante Aroma. Der Anbau in nur 400 m Höhe und die besonderen Herstellungsverfahren sind es, die diese bedeutenden Unterschiede ausmachen.

Bekannte Anbaugebiete sind heute Shizuoka mit dem bekannten Vulkanberg Mount Fuji, die Vulkaninsel Kyūshū, Sencha, Nishio und andere.

Sencha

Die wohl beliebteste Teesorte in Japan findet auch in Europa viel Anklang. Sencha wird aus jungen Teeblättern gewonnen. Für Sencha gibt es drei Ernteperioden. Sencha aus der ersten Ernte (Frühjahrspflückung) wird Shincha genannt und ist bei Grünteetrinkern so begehrt wie der  Darjeeling First Flush bei Schwarzteetrinkern.  Aus den oberen Blättern der unbeschatteten Pflanzen gewonnen, ergibt er eine gelbe Tasse und zeichnet sich durch den süßen Geschmack und Aromen aus, die an Gräser erinnern.

Bancha

Für Bancha werden größere Blätter verwendet. Die seitlichen Blätter der Sträucher geben der Sorte einen markant fruchtig-grasigen Geschmack und eine intensive gelbe Tasse. Mit etwas Umami überzeugt der Tee geschmacklich und eignet sich für Einsteiger.

Gyokuro

Um den hochwertigen japanischen Grüntee zu gewinnen, werden die Sträucher für Gyokuro-Sorten mindestens drei Wochen vor der Ernte beschattet. Das kräftige Grün und ein hoher Koffeingehalt begleiten das vegetal-grasige Aroma.

Genmaicha

Die wohl auffälligste Besonderheit im Genmaicha ist der geröstete braune Reis in der Teemischung. Auch gepuffter Vollkornreis wird verwendet, um Bancha Tee ein malziges Aroma zu geben. Der beliebte Tee ist ein Muss für Fans von japanischen Tees.

Hojicha

Hojicha Tee erhält durch Röstung seine süßen Karamellnoten und Röstaromen. Der Tee eignet sich aufgrund des niedrigen Koffeingehalts auch für die Abendstunden oder für Schwangere und Stillende.

Tencha

Er könnte als Vorstufe des Matcha bezeichnet werden: Für Tencha werden die Blattadern und Stiele komplett entfernt. Der hochklassige Tee gilt als Besonderheit und ist im Prinzip wie Matcha, der noch nicht zerstoßen wurde. Typisch sind die intensiv grüne Tasse und der volle süße Geschmack.